Ein Trachtler mit Leib und Seele, ein Urgestein des Heimat- und Volkstrachtenvereins „Osterglocke“ Bogen, ist nicht mehr.
Nach kurzem, schwerem Leiden verstarb das letzte Gründungsmitglied des Vereins Hans Schedlbauer sen.
am 21.11.2022 im Alter von 87 Jahren friedlich im Beisein seiner Frau Eleonore.
Hans Schedlbauer wurde am 18.07.1935 als Sohn von Maria und Xaver Schedlbauer in Ittling geboren.
Aufgewachsen ist er in Bogen, wo er auch bis zu seinem Lebensende lebte.
Nach einer Maurerlehre arbeitete er bis zu seiner Berentung im Steinmetzbetrieb seines Cousins Gerhard Schedlbauer.
Von der Vereinsgründung an im Jahr 1952 war er aktives Mitglied des Heimat- und Volkstrachtenverein
und übernahm dort nach der Fahnenweihe im Jahr 1955 auch bald verschiedene Funktionsämter.
Im Jahr 1958 heiratete er seine große Liebe Elli Söldner, die ebenfalls Mitglied im Verein war.
Aus dieser Verbindung gingen die Kinder Johann und Elsbeth hervor.
Auch die Kinder waren von klein auf aktive Mitglieder des Trachtenvereins.
Hans Schedlbauer war von 1972 an über 20 Jahre erster und über 20 Jahre zweiter Vorstand.
Viele Jahre war er quasi das Gesicht des Vereins. Für seine Verdienste um den Verein und die Trachtenbewegung
wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Auch vom Trachtengau Niederbayern wurde er für sein Wirken
für die Trachtenbewegung mehrfach ausgezeichnet. Neben seiner Vorstandstätigkeit war er aber immer auch
ein fleißiger und zuverlässiger Helfer und Mitarbeiter bei der Organisation und Durchführung von Vereinsveranstaltungen.
Bis ins hohe Alter hat er kaum eine Veranstaltung oder öffentlichen Auftritt des Vereins versäumt.
Erst die Beschränkungen und Risiken der Corona-Pandemie führten zu einem Rückzug aus dem öffentlichen Leben.
Auch musikalisch war Hans lange Jahre als Zitherspieler mit der „Bogener Stubnmusi“
mit seinem Sohn und seiner Ehefrau, später mit der Schwiegertochter Christa aktiv.
Viele Vereinsveranstaltungen oder Veranstaltungen anderer Vereine hat die Stubnmusi dabei musikalisch umrahmt.
Gerade zur Weihnachtszeit war die Musik an den Wochenenden täglich eingespannt.
Bis ins hohe Alter war er mit seinem klaren Tenor ein verlässlicher Sänger im Vereinschor oder beim „Mannergsang“.
Bis zu seinem 80. Geburtstag war er auch als Mitglied der „Bongara Schellnmandl“ ein begeisterter Maschkara.
Er war Mitglied in mehreren Bogener Vereinen unter anderem der KAB, dem Bayerischen Waldverein und
dem Obst- und Gartenbauverein. Unterstützt und begleitet wurde er bei allen seinen Aktivitäten
von seiner besseren Hälfte Elli, mit der er 64 Jahre verheiratet war.
Neben seinen Aktivitäten im Trachtenverein war er auch viele Jahre Pfarrgemeinderat der Pfarrei Bogenberg
und war dort fleißiger Helfer bei den verschiedensten Aktivitäten der Pfarrgemeinde.
Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Pfarrgemeinderat war er der Pfarrei weiterhin eng verbunden
und bis vor wenigen Monaten war er zuverlässiger Austräger des Pfarrbriefes.
Mit seiner Frau Elli baute er sich in Eigenleistung in der Mussinanstraße ein Haus,
worin er bis vor kurzem auch seinen Lebensabend verbringen konnte.
Seine große Leidenschaft war das Garteln. In seinem großen Garten fand er Entspannung und Erholung.
Vor allem seine vielen verschiedenen Tomatensorten waren weithin bekannt.
Vor kurzem hat sich seine langjährige Parkinsonerkrankung rapide verschlechtert und fesselte ihn ans Pflegebett.
Nun ging ein erfülltes Leben zu Ende. Der Herrgott hat ihn von seinen Leiden erlöst.
Der Verein verliert mit ihm ein großes Vorbild.